18. Jahrhundert

01.01.1763 Johann Heinrich von Scheither, Generallieutenant und Chef des 1.hannoverschen Regiments zu Fuß wird Kommandant zu Münden. Er war am 14.04.1749 in der Hamburger Freimaurerloge „Absalom zu den drei Nesseln“ aufgenommen worden und organisierte für die in Münden und Umgebung wohnenden über 20 Freimaurer aus verschiedenen Logen regelmäßige Zusammenkünfte

20.11.1779  Antrag auf Einrichtung einer Freimaurerloge in Münden an den Vorsitzenden der Präfektur Calenberg (Hannover) Fürst Carl August von Hardenberg

14.12.1779    Beschluß über die Einsetzung einer Kommission zur Errichtung einer Freimaurerloge in Münden (aufgrund interner Entwicklungen nicht erfolgt)

29.08.1797     erneute Verhandlungen in Einbeck über die Einsetzung einer Freimaurerloge in Münden am Rande der dortigen Logeneröffnung

03.02.1799   16 Mündener Freimaurer beschließen die Stiftung einer „Sanct Johannis Freimaurerloge“, geben ihr den Namen „Pythagoras zu den drey Strömen“, wählen einen Vorstand und stellen an die Große Provinzial Loge „Friedrich“ in Hannover, die der Großen Loge von England angehört, ein Aufnahmegesuch (ältester Verein in Hannoversch Münden)

20.06.1799  Feierliche Logeneröffnung im 1. Domizil am Rathausvorplatz Ecke Lohstr., heute Dresdner Bank

19. Jahrhundert

07.01.1800   Umzug in das 2. Domizil in der Tanzwerderstr. Ecke Kasseler Schlagd, heute Kasseler Schlagd 23

12.01.1819   Gründung eines „Freymaurer Clubs“ zur Einrichtung einer Lese- und Spielstube (Vorläufer zu einer Volkshochschule)

15.06.1838   Die Freimaurerlogen „Zum Tempel der Freundschaft“ zu Heiligenstadt, „Augusta zum goldenen Zirkel“ zu Göttingen und „Pythagoras zu den drey Strömen“ zu Münden beschließen, jährlich gemeinsam ein Frühlingsfest zu feiern und eine „Unterstützungs-Anstalt für Wittwen und Waisen“ einzurichten (bestand auch unbemerkt während des NS-Regimes bis 1949)

18.12.1868   Nach erzwungener Auflösung der Großloge von Hannover am 28.03.1868 Übertritt zur Großloge von Preußen, genannt Royal York zur Freundschaft, in Berlin

16.05.1872   Verleihung der Rechtsfähigkeit durch den preußischen Minister des Innern als rechtsfähiger Verein (r.V.)

01.12.1872   Umzug in ein von der Stadt Münden am 27.09.1872 erworbenes Haus mit Wehrturm – das alte Sydekum, auch Gastwirtschaft „zur Harmonie“ und Zollamtshaus – an der Schlagdspitze, heute Bremer Schlagd 16

02.09.1899  Einweihung des Wesersteins mit Sitzbank um die Kastanie aus Anlaß des 100jährigen Logenjubiläums durch ihre Mitglieder, Ideengeber und Stifter Stadtforstmeister Doerr, Senator Natermann und Holzhändler Knüppel. Carl Natermann aus Bremen hatte den Spruch verfasst:

 

      „Wo Werra sich und Fulda küssen, sie ihre Namen büßen müssen; Und so entsteht durch diesen Kuß allhier der schöne Weserfluß.“

Die letzte Halbzeile wurde nach einem öffentlichen Wettbewerb in  „deutsch bis zum Meer, der Weser–Fluß.“ ersetzt.

 

20. Jahrhundert

05.10.1914  Einrichtung und Führung eines Lazaretts für Verwundete des 1.Weltkrieges bis 01.08.1917 für 1.162 Soldaten an 25.116 Verpflegungstagen

13.07.1935  Selbstauflösung des Logenvereins und Enteignung des Logenhauses auf Veranlassungdes nationalsozialistischen Regimes

21.12.1945   Oberstleutnant Brodie beruft für den demokratischen Neubeginn 28 Gemeinderatsmitglieder, darunter 11 von der Freimaurerloge auf seine Veranlassung vorgeschlagene Damen und Herren. Der Freimaurer Hermann Kaufmann wird 1. Nachkriegsbürgermeister.

02.12.1946   20 Mündener Freimaurer beschließen die Wiedererrichtung der früheren Freimaurerloge „Pythagoras zu den drey Strömen“

06.12.1947   Logenvorstandswahlen mit personengleichem Ergebnis wie zuletzt vor 13 ½ Jahren am 07.05.1934

01.03.1948   Wiederverleihung der Rechtsfähigkeit als r.V. durch den Niedersächsischen Minister des

Innern gemäß Artikel 82 des Einführungsgesetzes zum BGB

12.03.1948   Annahme bei der Landesgroßloge der Freimaurer in Niedersachsen, die in der heutigen Großloge der Alten Freien  und Angenommenen Maurer von Deutschland als Distrikt aufging

04.01.1952   Rückübereignung des 1935 enteigneten Logenhauses und Wiedereintragung im Grundbuch am 24.10.1952 (Die notdürftigsten Renovierungen zur Aufnahme des Vereinsbetriebes zogen sich noch bis zum 31.10.1953 hin.)

14.09.1958   Die Vereinigten Großlogen von Deutschland erteilen in der Frankfurter Paulskirche der Freimaurerloge „Pythagoras zu den drey Strömen“ das seitdem gültige Patent mit der Matrikel Nr. 192

22.05.1990   Nach mehreren Teilmodernisierungen Antrag auf Durchführung umfassender Sanierungen und Modernisierungen im und am Logenhaus im Rahmen des nach BauGB ausgewiesenen Sanierungsgebietes Altstadt I / II

01.11.1992  Gründung des Fördervereins Sydekum e.V. als Träger der gemeinnützigen Tätigkeiten der Mündener Freimaurer (Denkmalschutz, Bildung, Kunst- und Kulturpflege, Vorträge, Konzerte, Bücherei, Unterstützung Hilfsbedürftiger)

09.08.1994 Rückübereignung großer Teile des 1935 beschlagnahmten Archivbestandes, die über Berlin, Schlesien und Moskau zuletzt im Staatsarchiv der DDR in Merseburg lagerten (Teilbestände befinden sich weiterhin in Moskau und Ciazen bei Poznan/Posen)

01.03.1999  200 Jahre Freimaurerloge in Hannoversch Münden mit bis zum 29.11.1999 über das Jahr verteilten öffentlichen Veranstaltungen (Vorträge, Konzert, Ausstellung, Bazar, Tag der offenen Tür und Festakt) und einer Festarbeit

21. Jahrhundert

31.01.2002   Abschluß der 1990 begonnenen Sanierungen und Modernisierungen mit einem Gesamtaufwand von 1.038.125,95 DM einschließlich 3.633,5 Stunden Eigenleistungen der Mitglieder; ein Kraftakt der Bruderschaft zur Erhaltung eines stadtbildprägenden Baudenkmals, das am

17.10.1996 in das Verzeichnis der niedersächsischen Bau- und Kulturdenkmale aufgenommen wurde